Wie kann die Wirkung der Polyphenole unsere Gesundheit fördern und welche Lebensmittel enthalten Polyphenole?
Tauche mit mir ein in die Welt der sekundären Pflanzenstoffe und erfahre, wie Du mit der Wirkung der Polyphenole Deinen Körper stärken kannst. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Vorteile einer vollwertigen veganen Ernährung. Erfahre, wie Du Dein Immunsystem stärken, Deine Zellen schützen und damit das Risiko für Erkrankungen senken kannst. Du erfährst, welche Lebensmittel Polyphenole enthalten und kannst Dir mit der Tabelle über die Wirkung der Polyphenole und weiterer pflanzlicher Schutzstoffe einen Überblick verschaffen. Dabei nehmen wir Resveratrol und Quercetin etwas genauer unter die Lupe.
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Inhaltsverzeichnis
- Bedeutung der Polyphenole als sekundäre Pflanzenstoffe
- Welche sekundären Pflanzenstoffe sind neben den Polyphenolen bisher bekannt?
- Wirkung der Polyphenole bei Pflanzen
- Wirkung der Polyphenole beim Menschen
- Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe in der menschlichen Ernährung
- Bedeutung der Gruppe der Polyphenole
- Polyphenole in Nahrungsergänzungsmitteln
- Fazit: Die Wirkung der Polyphenole in einer pflanzlichen Ernährung
- Überblick über Vorkommen, Funktion und Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe mit Tabelle der DGE
- Quellen
Bedeutung der Polyphenole als sekundäre Pflanzenstoffe
Bei den sekundären Pflanzenstoffen handelt es sich um bioaktive Stoffe, die ausschließlich in Pflanzen vorkommen. Die Pflanzenbegleitstoffe zählen nicht zu den essenziellen (unentbehrlichen) Nährstoffen. Im Gegensatz zu den Makronährstoffen besitzen sie keinen Energie- und Nährwert. Allerdings haben sie wertvolle gesundheitsfördernde Wirkungen auf den menschlichen Organismus und Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen. Daher sollten wir ihnen für unsere tägliche Ernährung eine große Bedeutung zumessen. Mittlerweile sind 100.000 verschiedene pflanzliche Sekundärstoffe bekannt und etwa 5.000-10.000 von ihnen kommen in der menschlichen Nahrung vor.
Welche sekundären Pflanzenstoffe sind neben den Polyphenolen bisher bekannt?
- Carotinoide
- Glukosinolate
- Lignane
- Monoterpene
- Phytoöstrogene
- Phytosterine
- Polyphenole
- Protease-Inhibitoren
- Saponine
- Sulfide
Einen Überblick über Vorkommen, Funktion und Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe bekommst Du mit der Tabelle am Ende des Artikels.
Wirkung der Polyphenole bei Pflanzen
Diese Phytoverbindungen entstehen im Sekundärstoffwechsel von Pflanzen. Sie dienen Pflanzen als
- Abwehrstoff gegen Schädlinge (Fraßschutz) und Pathogene (Krankheitserreger)
- Geschmacks-, Farb- und Duftstoffe zur Anlockung von Bestäubern und Samenverbreitern
- Schutz vor UV-Strahlung
- Schutz vor Verdunstung
- mechanische Festigung
- Wachstumsregulatoren
Wirkung der Polyphenole beim Menschen
Aus epidemiologischen Studien wissen wir, dass sekundäre Pflanzenstoffe bzw. pflanzliche Lebensmittel das Risiko für die Entstehung verschiedener Krankheiten senken können.
Folgende gesundheitsfördernde Eigenschaften können den Pflanzenbegleitstoffen zugeschrieben werden:
- antimikrobiell
- antioxidativ
- entzündungshemmend
- immunmodulierend
- Regulation des Stoffwechsels
Doch wie sieht so eine Ernährung aus? Das erfährst Du im folgenden Abschnitt.
Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe in der menschlichen Ernährung
Der vermehrte Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln hat einen nachweisbaren präventiven Effekt auf unsere Gesundheit. Sekundäre Pflanzenstoffe sind einer der Hauptgründe für die große Heilkraft der Pflanzenkost. Daher wird auch von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ein vielfältiger Verzehr von Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Samen empfohlen. Diese Lebensmittelgruppen dienen uns als natürliche Quellen für die biologisch aktiven Pflanzenstoffe.
Unsere Ernährungsgewohnheiten haben sich jedoch in den letzten 150 Jahren stark verändert. Aus einer natürlichen, überwiegend pflanzlichen Ernährung ist eine fleisch- und milchproduktlastige Ernährung geworden. Diese Entwicklung hat zur Verbreitung von ernährungsbedingten Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes sowie den Zivilisationskrankheiten bis hin zum Krebs beigetragen.
Vorteile der pflanzlich vollwertigen Ernährung
Ernähren wir uns weitestgehend pflanzlich & vollwertig, können wir die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe nutzen, um unser Immunsystem zu aktivieren und dadurch Reparaturprozesse einzuleiten. So haben diese Pflanzeninhaltsstoffe eine schützende Wirkung auf unsere Gesundheit, genauso wie sie die Pflanze vor Fressfeinden schützen. Dabei besitzen Wildpflanzen einen deutlich höheren Gehalt an pflanzlichen Sekundärstoffen als Kulturpflanzen.
Mehr Tipps zur pflanzlich vollwertigen Ernährung bekommst Du z. B. in diesem Artikel:
Pflanzlich vollwertig einkaufen & essen.
Nachteile industrieller Verarbeitung
Je mehr wir die pflanzlichen Lebensmittel verarbeiten, desto mehr werden die sekundären Pflanzenstoffe zerstört.
Durch die industrielle Verarbeitung unserer Lebensmittel ist es zu einer Verminderung der Nährstoffdichte und gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe wie Ballaststoffen und pflanzlichen Schutzstoffen gekommen.
Wie wichtig ist Bio-Qualität?
Pestizide verringern die Produktion von sekundären Pflanzenstoffen. Die Pflanzenschutzmittel schützen die Pflanzen so gut, dass diese keinen eigenen Schutz mehr brauchen und daher weniger eigene Schutzstoffe herstellen. Nur Pflanzen aus kontrolliert biologischem Anbau enthalten die volle Palette der pflanzlichen Wirkstoffe.
Agrarwissenschaftler der University of California in Davis haben 10 Jahre lang konventionell und ökologisch erzeugte Tomaten miteinander verglichen. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Bio-Früchte fast doppelt so viele Flavonoide aufwiesen wie die konventionelle Ware. So enthielten die Bio-Tomaten knapp 80% mehr Quercetin.
Alte Sorten vs. Hochleistungssorten
Neben dem Anbau eines Lebensmittels spielt auch die Sorte eine Rolle für die Konzentration der Pflanzeninhaltsstoffe.
Analysen zufolge können ältere Apfelsorten mit mehr Polyphenolen aufwarten als die neuen Hochleistungssorten. Der BUND Lemgo hat im Jahr 2020 verschiedene Apfelsorten auf ihren Polyphenolgehalt hin untersucht. Der Vergleich der alten Sorten mit den Werten von Supermarktäpfeln hat ergeben, dass z. B. die alte Sorte „Renette aus Damason“ einen 8-fach höheren Wert als der Supermarktapfel Gala aufweisen kann.
Ein hoher Gehalt an Polyphenolen trägt auch dazu bei, dass Allergiker diese Apfelsorten meist problemlos vertragen können. Zudem enthalten alte Sorten mehr Vitamine und wertvolle Ballaststoffe.
Bedeutung der Gruppe der Polyphenole
Hier erfährst Du mehr über die Wirkung der Polyphenole und ihr Vorkommen in Lebensmitteln.
Polyphenole sind Farbpigmente und Geschmacksstoffe und vor allem in den Schalen und Randschichten von Obst und Gemüse zu finden. Sie tragen zur Regulation des Pflanzenwachstums bei und wehren Schädlinge und Pathogene ab.
Früchte mit hohen Polyphenolgehalten sind Cranberrys, Granatäpfel, Trauben und Beerenfrüchte wie z. B. Heidelbeeren.
Die Untergruppe der Flavonoide, zu denen auch das bekannte Quercetin zählt, kommen in unserer Nahrung am häufigsten vor. Sie sind in Zwiebeln, Äpfeln, Rotwein, grünem und schwarzem Tee enthalten.
Besonders bekannte Polyphenole und ihre Eigenschaften
Resveratrol
Vorkommen & Funktion in der Natur:
Resveratrolstärkt das Immunsystem von Pflanzen. Es wird deshalb vor allem bei erhöhter Belastung gebildet, zum Beispiel durch hohe Ozonbildung, UV-Strahlung, Insekten- und Pilzbefall, Infektionen und Schadstoffe.
natürliche Quellen in Lebensmitteln:
Äpfel, Erdnüsse, Heidelbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Trauben
Quercetin
Vorkommen & Funktion in der Natur:
Quercetin kommt vor allem in der Randschicht und den äußeren Blättern von Pflanzen vor und schützt die Pflanzen vor schädlichen äußeren Einflüssen.
natürliche Quellen in Lebensmitteln:
Äpfel, Brombeeren, Brokkoli, Grünkohl, Kapern, Liebstöckel, Schnittlauch, Schwarze Johannisbeere, rote Trauben, Zwiebeln
Polyphenole in Nahrungsergänzungsmitteln
Durch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel aus Pflanzen- und Kräuterextrakten können wir Polyphenole in konzentrierter Form gezielt zu uns nehmen.
Zu den bekanntesten Polyphenolen zählen Curcumin, Ingwer-Gingerole, OPC, Resveratrol und Quercetin.
Diese Polyphenole können aus den entsprechenden Pflanzen gewonnen werden, sodass sie in hoher Konzentration vorliegen. Wertvolle Pflanzen- und Kräuterextrakte werden häufig aus Algen, Bärlauch, Beeren, Granatapfel, Grüntee, Kohlgemüse und Löwenzahn gewonnen.
So können wir z.B. gezielt die Regeneration unserer Zellen und Mitochondrien, die die Kraftwerke der Zellen bilden, unterstützen.
Wenn Du Deine Gesundheit durch Nahrungsergänzung unterstützen möchtest, achte bitte unbedingt auf Herstellung, Zusammensetzung und Qualität des Produktes oder lass Dich fachmännisch beraten!
Fazit: Die Wirkung der Polyphenole in einer pflanzlichen Ernährung
Polyphenole sind bemerkenswerte sekundäre Pflanzenstoffe, die eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten. Sie stärken das Immunsystem, schützen die Zellen vor Schäden und können das Risiko für zahlreiche Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte Krebsarten senken. Eine vollwertige vegane Ernährung, die reich an polyphenolhaltigen Lebensmitteln wie Beeren, Trauben, Nüssen und verschiedenen Gemüsesorten ist, kann diese Vorteile optimal ausschöpfen.
Es ist wichtig, auf die Qualität der Lebensmittel zu achten und möglichst auf Bio-Produkte und ältere Pflanzensorten zurückzugreifen, da diese häufig höhere Gehalte an Polyphenolen und anderen wertvollen sekundären Pflanzenstoffen aufweisen. Zudem sollte die industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln minimiert werden, um den Verlust dieser wichtigen Stoffe zu vermeiden.
Durch eine bewusste und ausgewogene pflanzliche Ernährung kannst Du also nicht nur Deine Gesundheit verbessern, sondern auch aktiv zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten beitragen. Nutze die Kraft der Polyphenole und profitiere von einer natürlichen, nährstoffreichen Kost, die sowohl Deinem Körper als auch Deinem Wohlbefinden zugutekommt.
Überblick über Vorkommen, Funktion und Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe mit Tabelle der DGE
Sekundäre Pflanzenstoffe | z. B. enthalten in … | Bedeutung für die Pflanze | Mögliche Gesundheitseffekte (vorwiegend Tier- und in-vitro-Versuche) | Einfluss auf die Gesundheit beim Menschen (epidemiologische Studien) |
---|---|---|---|---|
Flavonoide | Äpfeln, Birnen, Trauben, Kirschen, Pflaumen, Beerenobst, Zwiebeln, Grünkohl, Auberginen, Soja, schwarzem und grünem Tee u.v.m. | Farbstoffe (rot, hellgelb, blau, violett) | antioxidativantithrombotischblutdrucksenkendentzündungshemmendimmunmodulierendantibiotischneurologische Wirkungen (pos. Einfluss auf kognitive Fähigkeiten) | Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebskrankheiten und Herz-Kreislauf-Krankheiten |
Phenolsäuren | Kaffee, Tee, Vollkornprodukten, Weißwein, Nüssen | Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde | antioxidativ | Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebskrankheiten |
Carotinoide | Karotten, Tomaten, Paprika, grünem Gemüse (Spinat, Grünkohl), Grapefruit, Aprikosen, Melonen, Kürbis | Farbstoffe (gelb, orange, rot) | antioxidativimmunmodulierendentzündungshemmend | Assoziation mit verringertem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten undaltersbedingte Augenkrankheitenin Diskussion: Risikosenkung hinsichtlich Krebs, metabolisches Syndrom, Gefäßveränderungen |
Phytoöstrogene | Getreide und Hülsenfrüchten (z. B. Sojabohnen), Leinsamen | Pflanzenhormone, die ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen aufgebaut sind | antioxidativimmunmodulierend | verbessern Blutgefäßfunktion und Blutdruckin Diskussion: protektive Wirkungen hinsichtlich Krebs-, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Knochendichte, klimaterische Beschwerden |
Glucosinolate | allen Kohlarten, Rettich, Radieschen, Kresse, Senf | Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde oder Pathogene | antioxidativimmunmodulierend | Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebskrankheiten |
Sulfide | Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch | Duft- und Aromastoffe | antibiotischantioxidativantithrombotischblutdrucksenkendcholesterolsenkend | Assoziation mit verringertem Risiko für bestimmte Krebskrankheiten |
Monoterpene | Minze, Zitronen, Kümmel | Duft- und Aromastoffe | cholesterol-senkendantikanzerogen | |
Saponine | Hülsenfrüchten, Soja, Spargel, Hafer, Lakritze | Bitterstoffe (in wässriger Lösung: schaumbildende Wirkung) | antikanzerogenantibiotisch (antifungal) | |
Phytosterole | Nüssen und Pflanzensamen (Sonnenblumenkernen, Sesam, Soja), Hülsenfrüchten | Membranbaustoff, Pflanzenhormone, die ähnlich wie Cholesterol aufgebaut sind | cholesterol-senkend | senken die Cholesterolkonzentration im Blutin der Diskusssion: Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Krankheiten |
Quellen:
„Klartext Ernährung“ von Dr. med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann 1.Auflage 2020
„Nährstoffe und ihre Funktionen“ Vegane Ernährungsberaterin Ausbildung (VEA) © ecodemy®
„Polyphenole ‒ die beliebten Stoffe aus Pflanzen“ Website TISSO Naturprodukte
„Phytonährstoffe ‒ die bioaktiven Stoffe in Pflanzen“ Website TISSO Naturprodukte
Offizielle Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)
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