Meine Tomaten sind ganz schön gewachsen in den letzten Tagen.
Nach den Keimblättern sind ihnen jetzt schon die ersten typischen Tomatenblättchen gewachsen und sie haben richtig lange Stiele bekommen.
Ich hatte jeweils nur drei Samen in ein Töpfchen gesät. Doch wenn alle drei aufgehen, wird es unter Umständen doch recht schnell zu eng. Die Pflänzchen sollten sich nicht berühren. So ist es bei mir jetzt an der Zeit die jungen Pflanzen zu vereinzeln. Der Gärtner sagt dazu „pikieren“.
Hierzu befülle ich neue Töpfchen mit Anzuchterde (pro Pflanze ein Topf) und drücke mit dem Finger ein Loch in die Mitte.
Für den nächsten Schritt verwendet der Profi einen „Pikierstab“. Da ich keinen besitze, nehme ich ein normales Holzstäbchen. Mit diesem löse ich die kleinen Pflänzchen langsam und vorsichtig aus der Erde. Dabei muss man gut aufpassen, dass man die zarten Wurzeln und vor allem den Stiel nicht verletzt! Am besten die Pflanze unten am Wurzelballen festhalten, so kann der Stiel nicht gequetscht werden.
Der Stiel versorgt die Pflanze mit Nahrung – kommt er zu Schaden, ist die Pflanze nicht mehr überlebensfähig!
Sollten die Kleinen unten an den Wurzeln zusammenhängen, kann man sie langsam und vorsichtig auseinanderziehen.
Ihr merkt schon, bei der Aufzucht ist ein sensibles Händchen gefragt!
Nun setzt man jedes Pflänzchen in ein Pflanzloch. Diese sollten so tief sein, dass der Stiel bis zu den Keimblättern mit Erde bedeckt ist.
Die Tomatenpflanze besitzt die Fähigkeit am Stiel neue Wurzeln auszubilden. So bekommen die Tomaten einen kräftigen Stand. Vor allem wenn man die Tomaten bei Zimmertemperatur vorzieht schießen sie sehr schnell in die Höhe und entwickeln dadurch diese langen Stiele. Das ist aber überhaupt nicht schlimm…
Sind alle Pflanzlöcher wieder mit Erde zugedeckt, wird diese noch etwas angedrückt, sodass alle Pflänzchen gut ausgemittelt in ihren neuen Töpfen stehen.
Nun darf gegossen werden. Die Pflanzen brauchen nach dem Umtopfen unbedingt ausreichend Wasser. Aber bitte nicht zu viel auf einmal!
In den nächsten 24 Stunden gebe ich einfach immer wieder ein bisschen Wasser dazu, wenn ich das Gefühl habe, dass der Boden zu trocken ist.
Bitte nicht erschrecken, wenn die Pflänzchen nach dem Pikieren plötzlich ganz schlapp herunter hängen! Wenn sie gut mit Wasser versorgt sind, erholen sie sich in der Regel recht schnell von der Prozedur.
Von diesem Zeitpunkt an kann man ihnen dann wieder schön beim Wachsen zusehen und zwar täglich!
Werden die Pflänzchen so groß, dass ihr das Gefühl habt sie verlieren langsam das Gleichgewicht und könnten umknicken, könnt ihr sie wieder etwas unterstützen.
Ihr nehmt einfach einen Holzstab und steckt diesen vorsichtig zu den Tomaten in die Erde, sodass er ihnen als Stütze dient.
Wenn das Wetter es zulässt, könnt ihr die Tomaten jetzt auch tagsüber nach draußen ins Freie bringen, sodass sie sich schon langsam an diese Umgebung gewöhnen.
Dafür sollte es aber wirklich schön warm und sonnig sein!
In diesem Jahr ist das Wetter im März ja bereits so wunderbar, dass meine Tomaten schon mehrmals die Möglichkeit bekommen haben die frische Frühlingsluft zu atmen. 🙂
Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Erfolg bei der Aufzucht und schreibt mir doch mal wie es bei euch aussieht! Darüber würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße, Linda