Ist vegane Ernährung gesünder?

Schalen mit Hummus in verschiedenen farblichen Varianten

Ich spreche gerne davon, dass ich mich „pflanzlich vollwertig“ ernähre.
Leider ist der Begriff „vegan“ heute in vielen Köpfen mit etwas Negativem verknüpft wie z.B. einer Mangelernährung oder der Frage:
„Was kannst du denn dann überhaupt noch essen?!“
In diesem Artikel möchte ich euch beschreiben, was ich unter einer pflanzlich vollwertigen Ernährungsweise verstehe und wo sich innerhalb der veganen Ernährung große Unterschiede auftun.

Rote-Beete-Suppe mit Mandeln

Zunächst einmal gibt es viele gute Gründe, die für eine vegane Ernährungsweise sprechen.
Diese reichen von rein gesundheitlichen, über die ethischen und moralischen bis hin zu umweltschutztechnischen Gründen.
Ich bin der Meinung, dass es sich um die gesündeste Ernährungsform handelt, wenn sie richtig durchgeführt wird. Aber das ist für mich eine Grundvoraussetzung, da jede gesunde Ernährung gut geplant sein sollte und es einfach Sinn macht sich wenigstens mit den Basics auszukennen. Denn denke immer daran: „Du bist, was du isst!“

Doch was viele nicht wissen oder berücksichtigen ist, dass sich die Veganer, grob gesagt, in zwei Lager spalten.
Auf der einen Seite stehen die aus gesundheitlichen Gründen bewegten Veganer und auf der anderen Seite diejenigen, die sich aus rein ethischen Gesichtspunkten für eine vegane Lebensweise entschieden haben.
Natürlich gibt es noch jede Menge dazwischen und ich vermute mal bei den Meisten spielt mehr als ein Grund eine tragende Rolle. Doch zur besseren Verständlichkeit spreche ich hier mal nur grob von diesen zwei „Lagern“.

Nun haben wir auf der einen Seite die Gesundheitsbewussten, die sich mit Ernährung und einer gesunden Lebensweise auseinander setzten und auf der anderen Seite die Tierschützer, die aus ethischen Gründen zur Pflanzenkost greifen. Letztere könnten sich also ausschließlich von Cola & Chips ernähren und hätten damit ihr Ziel erreicht. Hier wird auch gerne von einer „veganen Junk-Food-Ernährung“ gesprochen oder von den sogenannten „Pudding-Veganern“.
Fleisch- und Milchprodukte werden einfach gegen vegane Ersatzprodukte ausgetauscht. Ebenso Süßigkeiten. Die mittlerweile stark gewachsene Auswahl in den Supermärkten macht es möglich. Der Rindfleisch-Burger wird also einfach durch einen veganen Burger ersetzt. Die herkömmliche Mayonnaise durch eine vegane Variante.
Ob diese Ernährung gesund für unseren Körper ist, brauchen wir an dieser Stelle sicher nicht weiter zu hinterfragen.

Doch wie ernähre ich mich denn vegan gesund? Was bedeutet es, wenn ich von „pflanzlich vollwertig“ spreche?
Ich meine damit, so unverarbeitet wie möglich zu essen – sprich die Lebensmittel so zu nehmen wie sie aus der Natur kommen.
Hier nenne ich gerne das Beispiel „des Apfels“. Der Apfel ist ein perfektes Konstrukt der Natur. Sicher kennt ihr das Sprichwort „An apple a day, keeps the doctor away“. Ein Apfel bedeutet Leben. Wenn wir ihn draußen im Garten verbuddeln, wird aus ihm ein neuer Apfelbaum wachsen, der Jahr für Jahr viele neue Früchte tragen wird. Was passiert, wenn wir ein Schnitzel im Garten vergraben? Genau – nämlich nichts. In einem Apfel jedoch steckt soviel Leben… Neben den Makronährstoffen enthält er eine ganze Menge an Mikronährstoffen, gut verpackt mit Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Die beiden letzteren sind unglaublich wertvoll für unseren Körper und kommen ausschließlich in Pflanzen vor! Dieses Beispiel lässt sich also auf alle pflanzlichen Lebensmittel übertragen. Sei es Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen.

Jetzt habt ihr sicher ein Bild davon, was es bedeutet „vollwertig“ zu essen. Wir nehmen also die ganze Pflanze bzw. die ganze Frucht so wie sie aus der Natur kommt bzw. geerntet wird. Der Sinn dahinter sind ein gesundes, lang anhaltendes Sättigungsgefühl, eine Fülle an Nährstoffen und nicht zuletzt der Verzicht auf jegliche Zusatzstoffe, die stets in verarbeiteten Lebensmitteln zu finden sind, wie z.B. Farb- und Konservierungsstoffe, aber auch Zucker und Salz.

Doch warum beschränke ich mich nun auf die pflanzliche Kost?
Wäre es nicht sinnvoller und ausgewogener eine Mischkost zu sich zu nehmen, die auch tierische Produkte einbezieht?
Der Antwort auf diese Frage sind ganze Bücher gewidmet. Doch ich versuche sie hier mal kurz und knapp zu beantworten.
Kein Tier dieser Erde – bzw. das Fleisch dieses Tieres – hat ein Monopol auf irgendeinen Nährstoff. Alle Nährstoffe, die wir über tierische Lebensmittel beziehen können, wurden zuvor vom Tier über die Pflanzen aufgenommen.
Warum sollte ich also den Umweg über das Tier gehen und meinen Körper zusätzlich mit den gesundheitlichen Nachteilen belasten, die der Konsum tierischer Produkte mit sich bringt?
Wie die „China Study“ bewiesen hat, ist u.a. tierisches Protein für Krebs verantwortlich. Aber auch andere Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ II oder koronare Herzerkrankungen gehen mit dem Konsum tierischer Lebensmittel einher.
Wer sein Wissen hier weiter vertiefen möchte, kann sich gerne mal meine Buchempfehlungen anschauen.

Wie sicherlich bei allen Menschen ist es auch mein vorrangiges Ziel glücklich zu sein. Und Gesundheit steht mit Glück nun mal in direktem Zusammenhang. Durch eine vollwertige pflanzliche Ernährung fühle ich mich fit und Energie geladen. Ich bin glücklicher, sehe besser aus und habe ein tolles Körpergefühl. Ich bin davon überzeugt, dass eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise unsere Instinkte wieder erwachen lässt und unser Körper beginnt uns zu zeigen, was er gerade braucht. So kommen wir wieder mit uns selbst und mit der Welt in Einklang und haben die Möglichkeit ein langes und friedliches Leben zu führen.

Aber wie genau ernähre ich mich nun pflanzlich vollwertig und gleichzeitig einfach, alltags- und familientauglich?
Oben habe ich euch bereits die fünf Hauptlebensmittelgruppen der veganen Ernährung genannt. Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
Wie ich die pflanzlich vollwertige Ernährung nun in der Praxis umsetze, d.h. wo ich einkaufe, was sich in meinem Kühlschrank und meinen Vorratsschränken befindet und welche Gerichte sich schnell und einfach daraus kochen lassen, das und noch viel mehr erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel.
Seid gespannt!

Liebe Grüße
Eure Linda

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